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Interview mit
Dirk G.

Alcon in Grosswallstadt – Interview Dirk Heroimage

 

Eckdaten


  • Head Eurologistics Engineering bei Alcon in Großwallstadt
  • Maschinenbau-Ingenieur und begeisterter Tüftler
  • Sorgt seit mehr als 15 Jahren mit maßgeschneiderten technischen Lösungen für den Kontaktlinsenversand in die ganze Welt



Wie sehen deine derzeitigen Aufgaben und Verantwortungsbereiche aus?
Ich arbeite zwar für ein Unternehmen, das Kontaktlinsen herstellt, habe aber zum Glück keine Sehschwäche und trage deshalb auch keine Kontaktlinsen. Aber meine Arbeit wird von diesem Produkt und der Frage, wie es möglichst schnell von A nach B transportiert wird, bestimmt.



Wie würdest du dein Aufgabengebiet beschreiben?
Meine Jobbezeichnung lautet Head Eurologistics Engineering. Ich kümmere mich um die Anlagen in der Eurologistik am Standort Großwallstadt. Sich kümmern bedeutet konkret, dass ich für die Entwicklung und Instandhaltung der kompletten Logistik-Automatisierung zuständig bin. Nahezu alle Anlagen, die im Logistikzentrum stehen, habe ich mir zusammen mit meinem Team ausgedacht. Vereinfacht gesagt heißt das: Wir haben eine Idee und entwickeln ein erstes Konzept. Nach Genehmigung des Business-Cases kaufen wir Komponenten und Anlagenteile ein, koordinieren den Zusammenbau und kümmern uns um die Inbetriebsetzung bis hin zur Vergabe des CE-Zeichens, das die Freiverkehrsfähigkeit von Industrieerzeugnissen im Europäischen Binnenmarkt kennzeichnet. Manchmal kann es dabei zu einem ganz neuen, patentierten System kommen. Meine Arbeit umfasst also die gesamte Bandbreite von der Entwicklung bis hin zur Instandhaltung inklusive Projektmanagement, Validierung, Qualitätssicherung etc.



Was machst du als Entwickler konkret?
Meistens sind es Schlagworte wie Kostenersparnis und Effizienzsteigerung, die meine Arbeit prägen. Oder es sind neue Kundenwünsche, wie beispielsweise Eigenmarken, die besondere Anforderungen an eine Anlage stellen. Meine Aufgabe ist es dann, technische Lösungen zu finden, wie wir diesen neuen Anforderungen gerecht werden können.



Wohin werden die Kontaktlinsen geliefert?
Unsere Produkte gehen in die ganze Welt. Wir versorgen Linsenträger aus Russland oder Kuwait genauso wie Kunden aus den USA oder Asien. Unser Kerngebiet sind allerdings europäische Länder, in die wir im 24-Stunden-Service liefern. Das bedeutet, dass Bestellungen, die bei uns bis spätestens 19 Uhr eingegangen sind, innerhalb Europas schon am nächsten Tag beim Kunden sind.



Wie verlief dein Berufsweg bisher?
Mittlerweile bin ich seit über 20 Jahren bei Alcon. Angefangen habe ich in einer anderen Abteilung, der DAILIES® -Kontaktlinsenproduktion. Zu diesem Zeitpunkt war die eingesetzte Fertigungstechnologie noch völlig neu und es wurde geplant, eine Produktion in den USA auf die Beine zu stellen. Da mir damals der Gedanke an einen längeren Auslandsaufenthalt sehr gefallen hat, habe ich diese Aufgabe gerne angenommen und dort den Aufbau der Entwicklung und die Schulung neuer Mitarbeiter übernommen. Nach Abschluss des Projekts folgte die Bewerbung für den Bereich Eurologistik in Großwallstadt. Obwohl ich anfangs noch die Bedenken hatte, dass ich mich aufgrund der bis dato noch fehlenden Automatisierungstechnik langweilen würde. Aber wie man aus meiner langen Unternehmenszugehörigkeit lesen kann, haben sich diese Gedanken nicht bestätigt.



Was hast du vor Alcon gemacht?
Ich habe Maschinenbau im Rahmen eines kooperativen Studiums studiert, also eine Lehre und ein Studium parallel absolviert. Für den praktischen Teil meines Studiums war ich bei einer Speiseeisfabrik beschäftigt. Über meinen Schwerpunkt Verpackungstechnologie kam ich schließlich zu Alcon.



Wie unterstützt dich Alcon bei deinen beruflichen Zielen?
Vieles, was meine berufliche Tätigkeit heute ausmacht, wurde mir nicht während der Ausbildung oder des Studiums beigebracht, sondern basiert auf langjährigen Erfahrungen. Die Weiterbildungsmöglichkeiten, wie Trainings und Führungskräfteseminare, die man bei Alcon in Anspruch nehmen kann, sind dennoch wichtige Bausteine, um sich das nötige Wissen anzueignen und seine Persönlichkeit herauszubilden. Während meines USA-Aufenthalts habe ich beispielsweise von interkulturellen Trainings profitiert. Wenn plötzlich unterschiedliche Mentalitäten im Arbeitsprozess aufeinander prallen, ist es schon wichtig zu wissen, wie man am besten mit diesen Unterschieden umgeht.



Was möchtest du Berufseinsteigern mit auf den Weg geben?
Das ist nicht so pauschal zu beantworten, weil es immer darauf ankommt, was man sich von seinem Berufsleben wünscht. Bei mir stand immer weniger der Karrieregedanke, als die Freude an interessanten und fordernden Aufgaben im Vordergrund. Ich denke, dass diese Einstellung vielleicht nicht gerade zur Vorzeigekarriere und dem bestbezahlten Managerposten führt, stattdessen aber die Basis für ein erfolgreiches Berufsleben bilden kann. Für mich als Ingenieur war es immer sehr wichtig, mich interessanten technischen Herausforderungen stellen zu können. Da mein Job für mich bis heute abwechslungsreich und spannend geblieben ist, bin ich damit sehr zufrieden. Ein größeres Kompliment kann man als Ingenieur dem eigenen Job meiner Meinung nach auch nicht machen.



Worauf achtest du als Vorgesetzter bei Bewerbern?
In erster Linie müssen natürlich die fachlichen Voraussetzungen stimmen. Fast genauso wichtig ist allerdings, dass der Bewerber menschlich ins Team passt, dass man irgendwie auf einer Wellenlänge liegt. Deshalb geht einer Einstellung in meinem Team meist ein Probearbeitstag voraus, um auch meinem Team die Chance zu geben, sich eine Meinung über den Bewerber zu bilden.



Alcon ist für dich...
...nach so langer Zeit ein Stück weit Familie geworden, da ich meine Kollegen mittlerweile lange und gut kenne und die Zusammenarbeit mit ihnen sehr schätze.



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